Phaselis
Phaselis war eine antike Stadt in Lykien (Kleinasien, heute Türkei), die rund 53 Kilometer südwestlich von Antalya unmittelbar an der Küste lag. Sie wird seit 1811 archäologisch erforscht und befindet sich, wie Olympos, im Nationalpark Olimpos Beydağları weit abseits der nächsten modernen Ortschaft. Als Handelsstadt mit drei Häfen in unmittelbarer Nähe zum persischen Einflussgebiet in Kleinasien hatte sie bis zur Gründung von Attaleia (Antalya) um 150 v. Chr. herausragende Bedeutung und war wirtschaftlich außergewöhnlich wohlhabend. Erhalten sind die Prachtstraße, Agoren, Theater, Thermen, Hafenmauern, Aquädukt und byzantinische Ruinen.
Die Stadt soll den Quellen nach um 690 v. Chr. als rhodische Kolonie gegründet worden sein. Im 6. Jahrhundert war sie in der Handelsniederlassung Naukratis in Ägypten vertreten, u.a. mit Rhodos, Knidos und Halikarnassos. Phaselis, das in den ersten Jahrhunderten seiner Existenz zu Pamphylien gerechnet wurde, gehörte ab etwa 550 v. Chr. lange Zeit dem Perserreich an – eine Stellung, die für viele kleinasiatische Griechenstädte kulturell und wirtschaftlich wichtig war. Politisch wurde dies in Athen jedoch zum Vorwand genommen, um die athenischen Aktivitäten des Attischen Seebundes als antipersisches Kampfbündnis zu tarnen. So wurde Phaselis 469 v. Chr. „zwangsbefreit“ und in den Seebund gezwungen – als blühende Handelsstadt mit hohen Tributen in strategisch wichtiger Lage ein bedeutender Zugewinn für Athen.